Manchmal musst du dir Informationen einprägen, die nicht logisch sind (z. B. ein Lied, eine Liste mit Städten, das Periodensystem). In solchen Situationen gibt es einige nützliche Methoden:
Wiederholung
Pädagogische Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßige kurze Wiederholungssequenzen wirkungsvoller sind, als etwas in einer Lernsequenz oft zu wiederholen. Einer der großen Nachteile beim Auswendiglernen ist, dass das Gelernte schnell wieder vergessen wird. Um dem Vergessen vorzubeugen, ist es notwendig, die Inhalte oft, mit langen Abständen und über einen längeren Zeitraum hinweg zu wiederholen. Der lateinische Ausrduck “Repetitio mater studiorum est” kann mit “Je härter du trainierst, desto glücklicher wirst du” übersetzt werden.
Abkürzungen
Wenn du dir eine Reihe von Wörtern merken willst, kannst du dir eine Abkürzung – bestehend aus den Anfangsbuchstaben der Wörter – erstellen und lernen. Zum Beispiel Europäische Hauptstädte: Stockholm, Brüssel, Rom, Wien, Bukarest, und Dublin -SBRWBD.
Betrachtung
Wird verwendet, um Informationen zu lernen, die mit einem Bild verknüpft werden. Um sich zum Beispiel den Geburtstag eines Freundes einzuprägen, stellst du dir ein Bild vom Haus des Freundes vor, mit einem Anschlagzettel auf dem steht: „Happy Birthday! – 10. August 1990“. Für eine bessere Merkfähigkeit kannst du dir lustige oder bizarre Bilder vorstellen.
Reiseroute
Wird verwendet um Informationen zu speichern, indem sie mit einer regelmäßigen Route oder einem vertrauten Ort verknüpft werden, zum Beispiel mit einem Raum. Auch die Teilbarkeitsregel in Verbindung mit der Zahl Fünf (eine Zahl kann durch fünf geteilt werden, wenn die letzte Zahl Null oder Fünf ist) kann eingesetzt werden. Du denkst daran, dass du fünf T-Shirts und 0 Skateboards hast oder du merkst dir so die Teile einer Pflanze (Wurzeln, Stamm, Blätter, Blüten, Früchte, Samen). Die Reiseroute dazu könnte so aussehen: Wenn ich zur Schule gehe, komme ich an einem Park vorbei. Dort ist ein Baum mit großen Wurzeln an der Oberfläche und einem dicken Stamm. Danach gehe ich an einem Zaun mit vielen grünen Blättern vorbei. Wenn ich den Park durchquert habe, muss ich die Straßenseite, nahe eines großen Blumenbeetes, wechseln. Im Anschluss komme ich an einer Bäckerei vorbei, deren Spezialitäten sind Früchtetorten und Brot mit Samen.
Lernkarten
Helfen uns bereits Gelerntes zu wiederholen. Die Karten sind kleine Papierstücke, die Formeln, Definitionen, Beziehungen zwischen Konzepten etc. beinhalten und immer als Frage-Antwort-Paar gestaltet sind. Mit Hilfe von Lernkarten können wir schnell und einfach herausfinden, welche Themen wir vergessen haben und noch öfter wiederholen müssen.
Wiederholung kann uns dabei helfen das Gelernte vom Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis zu leiten. Selbst wenn wir etwas lernen, das uns interessiert, müssen wir es wiederholen, um es uns dauerhaft merken zu können. Eine Frage: Wie oft sollen wir wiederholen? Die Antwort: Sooft und wann immer es nötig ist. Wenn wir zu oft wiederholen, verschwenden wir nur Zeit. Wenn wir zu wenig wiederholen, vergessen wir was wir bereits gelernt haben. Außerdem sind manche Themen einfacher zu merken in der gleichen Zeit als andere. Wann wir wiederholen müssen, ist dadurch festgelegt, wann wir beginnen zu vergessen. Aber woher wissen wir, wann wir zu vergessen beginnen?
Um das Vergessen zu vermeiden, solltest du fünf Mal in unterschiedlichen Abständen wiederholen. Verwende eine Box mit fünf Fächern und gib alle Lernkarten in das erste Fach. Die Lernkarten vom ersten Fach wiederholst du täglich. Bei jeder Wiederholung gibst du die Karten, die du dir gemerkt hast, ein Fach weiter. Die Lernkarten vom zweiten Fach wiederholst du jeden dritten Tag. Somit werden die Karten jedes Faches in unterschiedlichen Abständen wiederholt und die Karten, die du dir schon gemerkt hast, seltener als die anderen geübt. Wenn du dich an eine Antwort nicht (vollständig) erinnerst, gibst du die Karte in das vorangegangene Fach und somit wiederholst du diese Karte öfter.
Ein Beispiel für die Intervalle der Wiederholung ist: 1 Tag, 3 Tage, 10 Tage, 30 Tage und 90 Tage.
Es gibt verschiedene Softwareanwendungen, die bei der Organisation von Stoffwiederholungen hilfreich sind.
Erklären
Jemandem zu erklären, was du gerade neu dazu gelernt hast (wenn niemand verfügbar ist, dann schreibe es auf), hilft dir dabei dich besser daran zu erinnern bzw. die Inhalte besser zu verstehen. Wenn es dir also besonders schwer fällt etwas zu erklären, bedeutet das, dass du dir die Inhalte noch nicht richtig eingeprägt hast und sie noch weiter wiederholen musst.